Sonographie - Weichteile
Obwohl radiologischerseits häufig vernachlässigt, nimmt die dezidierte Sonographie einen hohen Stellenwert in der Weichteildiagnostik von Handerkrankungen ein.
Wegen der oberflächlichen Lage der Weichteile und Knochen an der Hand, müssen hochfrequente Schallköpfe im Bereich zwischen 16 bis 24 MHz verwendet werden. Mit diesen Spezialschallköpfen lassen sich kleinste Läsionen in den Weichteilen und an der Knochenoberfläche nachweisen. Wichtigste Indikationen sind:
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die Unterscheidung von zystischen und soliden Tumoren (z.B. Differenzierung von Ganglien gegenüber Riesenzelltumoren)
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der Nachweis von Sehnen- und Ligamentrupturen einschließlich der Ortung von retrahierten Sehnenstümpfen
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der Nachweis von kortikalen Frakturen einschließlich der Fragmentdislokation
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die Diagnostik von synovialen Läsionen mit Nachweis von Ergüssen und/oder verdickter Synovialis) bei degenerativen oder entzündlichen Erkrankungen
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die Aktivitätsbestimmung synovialitischer Entitäten (z.B. rheumatoide Arthritis) anhand der synovialen Perfusionshöhe in der Farb-Doppler- oder Power-Doppler-Sonographie
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die sonographisch gesteuerte Gelenkpunktion zur diagnostischen oder therapeutischen Zwecken.
Einer der Vorteile der sonographischen Diagnostik ist die funktionelle Bewegungsprüfung unter Sicht, z.B. an Gelenken und Sehnen. Nachteile sind die Abhängigkeit von der Erfahrung des Untersuchers und die geringe Standardisierbarkeit in der Dokumentation.
Tags: Hand, Sonographie, Weichteile