Marienbad, Egerland

Im August 2017 waren wir mit einer Studiosus-Reisegruppe im Egerland unterwegs. Neben Marienbad waren Karlsbad, Eger, Pilsen sowie das Kloster Tepl und die Burgstadt Loket unsere Ziele.

Die Kleinstadt Marienbad ist ein Kurort inmitten der waldreichen Gegend Westböhmens. Das Kurviertel bietet den schönen Skalnikovy-Park mit der langgestreckten, gusseisernen Maxim-Gorki-Kolonnade, dem „singenden Brunnen“ und dem säulenumgebenen Kreuzbrunnen. Im Kurviertel gibt es viele, gut renovierte Hotels im Zuckerbäckerarchitektur, z.B. das von uns besuchte Ensana-Hotel. Marienbad ist eine entschleunigte Stadt, vieles hat noch k.u.k.-Flair. Genossen haben wir ein Chopin-Klavierkonzert und natürlich Kurkonzerte im Park. Die Marienbader Vergangenheit ist mit Namen wie Goethe, Chopin, Gorki, Dvorák und vielen anderen verbunden, insbesondere europäischen Adeligen, die vor 100 Jahren hier die Sommerfrische verbrachten.

12 km von Marienbad entfernt liegt das Kloster Teplá aus dem 17. Jahrhundert. An der Bausubstanz bröckelt gewaltig der Putz, dafür entschädigen im Konventsgebäude eine Bibliothek im Neobarockstil und mit über 100.000 Büchern.

In Richtung Karlsbad ist das malerische Städtchen Loket von einem Flussbogen der Ohre (Eger) umschlossen. Hoch auf einem Granitfelsen residiert die Burg Loket, umgeben von Häusern im Renaissance-Stil.

Karlsbad (Karlovy Vary) ist der bekannteste Kurort Böhmens mit über 50.000 Einwohnern. Der noble Kurort liegt waldumschlossen am Tepla-Fluss. Von der glorreichen Vergangenheit zeugen prachtvolle Bauden aus der Belle Epoche. Es existieren noch sechs Kurbäder neben Sanatorien und dem berühmten Hotel Pupp. Sehenswert sind die Mühlbrunnen-, Markt- und Sprudelkolonnaden, letztere mit einem hohen Strahl in einer gläsernen Rotunde.

Pilsen ist nicht nur wegen seiner Urquell-Brauerei bekannt. Das Zentrum der böhmischen Studentenstadt wurde umfassend renoviert und besticht durch schöne Barock- und Renaissance-Häuser. Zentral liegt der Platz der Republik (Namesti Republiky) mit der dreischiffigen Sankt-Bartholomäus-Kathedrale und der Pestsäule. Reichhaltige Inschriften zieren das Pilsner Rathaus. Die Große Synagoge ist die zweitgrößte in Europa und wurde im maurisch-romanischen Stil errichtet. Nach einer Besichtigung der sehenswerten Außenfassade klärt eine einstündige Führung über das frühere Leben der Juden auf.

Auf der Rückfahrt haben wir einen kurzen Abstecher in Eger gemacht, das nur 10 km von der deutschen Grenze entfernt ist. Das Städtchen besticht durch einen großen Markplatz mit, farbenfrohen Bürgerhäusern im Gotik- und Barockstil.

Wir werden auf jeden Fall das Egerland nochmals ausgiebiger besuchen.