Einfach nur loslassen
Die Zivilisation macht uns stetig „reicher“ an Gegenständen und Verpflichtungen. Unser Tagesablauf ist vollgestopft mit Beschäftigungen und Ritualen, die es zu hinterfragen gilt.
Die Reflexion unserer Routineabläufe und Beschränkung auf relevante Bedürfnisse können dem Leben deutlich mehr Tiefe geben. Mit dieser Einstellung können Routineabläufe in kleinen Schritten geändert werden.
Zeitdiebe entlarven
Viele Zeit- und Energieräuber verstecken sich unsichtbar in unseren Tagesprogrammen und Terminkalendern. Typische Zeitdiebe sind das Fernsehschauen, das Internetsurfen, die Wartung von Geräten, die man im Grunde nicht braucht, sowie das Suchen von unaufgeräumten Gegenständen. Wichtig ist die Einsicht, dass jeder neu erworbene Besitztum gepflegt werden muss, uns diese Nebenwirkung im Gefolge also Zeit und Energie abverlangt. Diese „Diebe“ können einem von der Erfüllung der wirklich wichtigen Tagespunkte abhalten.
Von den Blockaden der Gewohnheit trennen
Viele Tätigkeiten und Verhaltensweisen werden ohne Nachfragen einfach „abgespult“, obwohl sie redundant oder gar hinderlich sind. Hierzu zählen beispielsweise die Einkaufsrituale am Wochenende, der Kult um das Auto und das Festhalten an Erinnerungsstücken ohne Funktion oder Qualität. Kritisch hinterfragt werden müssen auch grundlegende Lebensumstände wie unser Beruf, die Beziehungen zu unseren Mitmenschen und auch unrealistische Zukunftserwartungen, die bei nüchterner Analyse keine Umsetzungschance haben.
Oft ist weniger mehr
Studien haben gezeigt, dass auch für den Besitz das Pareto-Prinzip gilt. Demnach benutzen wir nur ca. 20 Prozent unserer Gegenstände gern und häufig, während 80 Prozent unseres Besitzes ohne Gebrauch ist und uns blockiert. Das klassische Beispiele sind Kleidungsstücke, die schon lange nicht mehr passen oder aus der Mode gekommen sind. Trennung ist meist die beste Lösung. Im Zweifelsfall hilft das „Wegwerfen auf Zeit“: Gegenstände im Keller deponieren und nach einem Jahr entsorgen, wenn nach dieser Zeit kein Zugriff erfolgt ist.
Früh die Initiative ergreifen
Durch das Aufschieben wichtiger Aufgaben können diese einem „über den Kopf wachsen“ und unlösbar werden. Wiederkehrende Kleinaufgaben sollten sofort erledigt werden, zum Beispiel gebrauchte Gegenstände an ihren angestammten Platz zurückgelegt werden. Entscheidend ist, die wichtigen Projekte, die im Leben einen hohen Stellenwert einnehmen, mit Priorität nach dem Prinzip „wichtig vor dringlich“ frühzeitig anzugehen. Beide Punkte erfordern stetige Reflexion und Selbstdisziplin. Allerdings ist es einfacher, an Gewohnheiten festzuhalten als sich auf die Ungewissheit des Neuen einzulassen.
Ballast abwerfen
Der Aufgabenrucksack, den wir täglich tragen, ist häufig zu schwer. Deshalb ist konsequent, das eigene Leben durch Streichen unnötiger Aktivitäten und durch Wegwerfen unnützer Gegenstände zu entrümpeln. Jede äußerliche Veränderung stimmt uns auch innerlich positiv, macht uns frei und schafft wieder wertvolle Räume für die Zukunft.
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